Gebakken. Krupp Motoren- und Kraftwagenfabriken GmbH

1959 brachte Krupp eine neue Generation von Lastkraftwagen auf den Markt, deren Fahrerhäuser sehr modern waren. Die Typbezeichnungen wurden im Rahmen dessen auf dreistellige Nummerncodes umgestellt (z. B. Typ 501). Die neuen Modelle wurden sowohl als Haubenfahrzeuge als auch als Frontlenker angeboten.

1965 war Krupp der erste deutsche Lkw-Hersteller, der seine Frontlenker serienmäßig mit kippbaren Fahrerkabinen ausstattete. Zuvor hatte es zwar schon einen Prototyp mit Kippkabine von Magirus-Deutz gegeben, dieser war allerdings nie in Serie gegangen. Die Kippbarkeit des Fahrerhauses verbesserte die Zugänglichkeit des Motors für Wartungs- und Reparaturarbeiten im Vergleich zur feststehenden Kabine ganz erheblich und entwickelte sich zum Standard.

Das Ende der Lkw-Produktion

Nachdem die Zweitakt-Dieselmotoren von Krupp am Markt immer schlechter ankamen, entschloss man sich dazu, ab 1963 in Lizenz Viertakt-Dieselmotoren von Cummins zu bauen. Doch auch diese Maßnahme konnte nicht verhindern, dass sich die Krupp-Lastwagen nicht mehr gut genug verkauften. Der Marktanteil von Krupp bei schweren Lastwagen war am Ende auf nur mehr zwei Prozent gefallen, bei den leichteren Fahrzeugen war der Hersteller seit längerem nicht mehr vertreten. Als die Geschäftsleitung Mitte der 1960er Jahre daranging, die Strukturen des Krupp-Konzerns zu durchforsten, kam daher auch das Ende für die traditionsreiche Krupp Krawa: 1968 und damit nur ein Jahr vor dem 50. Jubiläum des Lkw-Baus von Krupp stellte man die Lkw-Produktion ersatzlos ein, die Vertriebsorganisation wurde von Daimler-Benz übernommen. Die deutsche Nutzfahrzeugbranche verlor damit einen interessanten Anbieter, dem bald mit den ebenso etablierten Marken Büssing und Henschel weitere folgen sollten. Nachfolgemodelle für die schweren Frontlenker waren bereits fertig entwickelt, kamen aber aufgrund des mittlerweile starken Defizits der Krupp-Lkw-Sparte und weil auch eine Besserung der Verkaufszahlen nicht zu erwarten war nicht mehr auf den Markt.

Noch bis Mitte der 1980er Jahre waren alle wichtigen Verschleiß- und Ersatzteile lieferbar. Krupp hatte zusammen mit Cummins vorgesorgt und unterhielt am früheren Werksstandort an der Helenenstraße in Essen ein gut gefülltes Ersatzteillager, das die Krupp-Lkw-Kunden auch viele Jahre nach dem Produktionsstopp noch mit den benötigten Teilen versorgen konnte.

Die letzten Krupp-Lastwagen verschwanden Anfang bis Mitte der 1980er Jahre aus dem alltäglichen Straßenbild. Bei Sammlern und Oldtimerfans sind die Fahrzeuge aus Essen mit den drei Ringen an der Front heute wieder beliebt und häufiger auf einschlägigen Fahrzeugtreffen zu sehen.